Community-Aktivität versus Arbeitszeit

30. Januar 2012 12:54

[Offtopic-Disskussion aus anderem Thema abgetrennt. Timo]

JanGD hat geschrieben:Das hilft bei einem Partner definitiv bei der nächsten Gehaltsverhandlung ;-)

Ja, das hilft dem Partner würde ich mal sagen. Wenn ich als Partner weiß, dass jemand sehr viel Zeit darauf verwendet anderen kostenlos (bzw. auf meine Kosten als Arbeitgeber) zu helfen, möchte ich diese Zeit natürlich auch nicht entlohnen. :-D

Glückwunsch zum MVP!

Re: Herzlichen Glückwunsch zum MVP-Status!

30. Januar 2012 13:02

Tim hat geschrieben:
JanGD hat geschrieben:Wenn ich als Partner weiß, dass jemand sehr viel Zeit darauf verwendet anderen kostenlos (bzw. auf meine Kosten als Arbeitgeber) zu helfen, möchte ich diese Zeit natürlich auch nicht entlohnen. :-D

Das ist auch der Grund, warum ich in Wirklichkeit nicht (!!) viel Zeit tagsüber aufs Forum verwende. Ich schaue zwar sehr oft hier rein, aber die Zeit, die meiner Firma dadurch verloren geht, ist kürzer als manche Raucherpause meiner Kollegen. Nicht umsonst wirken meine Beiträge hier oft "hingeklatscht" und ich verzichte auf das übliche "Hallo lieber Fragesteller, wie gehts".

Wenn ich mehr Zeit aufwenden möchte (z.B. für neue Tutorials), dann tue ich das ausschließlich nach meiner Arbeit.
Nur um das mal klar zu stellen ;-)

Und nochmals vielen Dank :-)

Re: Herzlichen Glückwunsch zum MVP-Status!

30. Januar 2012 13:35

War nicht böse und auch nicht als Kritik gemeint. Mich würde es als AG ohnehin nicht beeindrucken, wenn jemand MVP ist. Das sagt aus meiner Sicht über die Kompetenz der Person nur wenig aus, eher über die Hilfsbereitschaft. Also auch das bitte nicht auf die gemünzt verstehen. Viele MVPs sind natürlich überdurchschnittlich kompetent, aber für mich wäre MVP kein Kriterium zur Beurteilung der Kompetenz. Deshalb war mein Arbeitgeber-Hinweis auch wirklich nur als Spaß zu verstehen.

EDIT: Die Eigenschaft "Raucher" finde ich dann tatsächlich viel relevanter. Ich kenn ein Unternehmen, da gibt's 100 Euro im Monat Bonus, wenn jemand während der Arbeitszeit auf das Rauchen verzichtet. Der Verzicht dürfte für den AG deutlich mehr als die 100 Euro Wert sein.

Re: Herzlichen Glückwunsch zum MVP-Status!

30. Januar 2012 14:37

Tim hat geschrieben:EDIT: Die Eigenschaft "Raucher" finde ich dann tatsächlich viel relevanter. Ich kenn ein Unternehmen, da gibt's 100 Euro im Monat Bonus, wenn jemand während der Arbeitszeit auf das Rauchen verzichtet. Der Verzicht dürfte für den AG deutlich mehr als die 100 Euro Wert sein.


Sowas ist eine nette Geschichte. Ich weiß nur nicht, ob die Raucher das dann nicht wieder in den falschen Hals bekommen ...

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

30. Januar 2012 14:56

Sebastian Pfliegel hat geschrieben:Sowas ist eine nette Geschichte. Ich weiß nur nicht, ob die Raucher das dann nicht wieder in den falschen Hals bekommen ...

Wenn ich mich recht entsinne, sind solche Boni nach aktueller Rechtsprechung rechtens.
Ebenso, wie die Variante, dass Raucher zum Rauchen eine Pause stempeln müssen.

Ist zwar hart, aber sowas müssten wir als Raucher akzeptieren.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

30. Januar 2012 15:36

Ähnliches habe ich jetzt bei einer Firma bezüglich der Krankheitstage gehört.

Das heißt man bekommt eine Bonizahlung von 150 €, wenn man nicht krank wird.
Für jeden Krankheitstag werden 25 € abgezogen - natürlich nur bis zum Wert 0. :wink:

Was haltet ihr davon?

P.S.: Bei den 150 € bin ich mir nicht ganz sicher - kann auch 250 € gewesen sein.

mfg,
winfy

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

30. Januar 2012 15:59

Ich würde sowohl beim Rauchen bzw. den Krankheitstagen als reicher Mann rausgehen :D

Trotzdem finde ich letzteres eher gefährlich. Ich kann mir vorstellen, dass dann mehr Leute krank zur Arbeit erscheinen. Und das will sicherlich keiner ...

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

30. Januar 2012 16:21

winfy hat geschrieben:Was haltet ihr davon?

Den Hintergrund einer solchen Boni-Zahlung kann ich verstehen, denn damit möchte man wahrscheinlich die "Blau-Macher" zur Vernunft bringen.
Allerdings würden damit die ehrlichen Mitarbeiter bestraft, die unverschuldet arbeitsunfähig wurden.
Aber wie sähe das dann wiederum bei "gefährlichen Freizeitaktivitäten" aus?
Selbstverschuldet, weil man ja nicht unbedingt hätte Snowboard fahren müssen?
Oder unverschuldet, weil einem jemand anderes auf der Piste von hinten in die Knochen gerauscht ist?
Wer beurteilt sowas?

Die Raucher können sich das Rauchen ja abgewöhnen, oder zumindest während der Arbeitszeit auf das Rauchen verzichten (soll es geben), dann würden sie die Prämie auch erhalten.
Aber man wird ja nicht freiwillig/absichtlich krank.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 09:56

Beim Rauchen gebe ich dir recht.
Ich finde es bei den Krankheitstagen aber bedenklich.

Man will hier indirekt über den Arbeitnehmer bei dem Arzt Druck aufbauen.

    Arzt: Sie haben Grippe ich schreibe sie diese Woche krank.
    Patient: Nein bitte nicht - 2 Tage sollten doch auch reichen.

Wenn die Arbeitnehmer 1-2 Tage im Jahr dadurch weniger krank machen, lohnt sich das schon für das Unternehmen.

Den Hintergrund warum der Arbeitgeber das macht verstehe ich, aber es spiegelt eigentlich nur ein Misstrauen gegenüber seinen Arbeitnehmern wieder.

Krankheitstage wegen "gefährlichen Freizeitaktivitäten" halt ich auch für Auslegungssache.
Im Endeffekt hast Du im Krankheitsfall für den Arbeitgeber doch immer eine "gefährliche Freizeitaktivität" vorgenommen.

mfg,
winfy

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 09:59

Timo Lässer hat geschrieben:Den Hintergrund einer solchen Boni-Zahlung kann ich verstehen, denn damit möchte man wahrscheinlich die "Blau-Macher" zur Vernunft bringen.

Also ich bin das erste Mal bei einem Arbeitgeber, der für bis zu drei Tage kein Attest fordert. Das führt kurioserweise dazu, dass damit sehr verantwortungsvoll umgegangen wird, da keiner das Privileg verlieren möchte. Ich finds jedenfalls gut, dass man bei einem Tag mit starken Kopfschmerzen oder ner Magen-Darm-Geschichte nicht immer zum Arzt rennen muss. Der kann ja letztlich auch nichts machen, außer die Krankschreibung mitzugeben.

Und was die Bonuszahlungen angeht: das bieten die meisten Krankenkassen ja schon an. Inzwischen sogar einige gesetzliche. Die TK bspw. bietet den Prämienvorteil und den Selbstbehalt an. Das soll natürlich Kosten im Gesundheitssystem senken, kann aber eben auch dazu führen, dass jemand der ernsthaft krank ist nicht oder zu spät zum Arzt geht. Kann man von halten was man will. Wenn man alleinstehend und jung ist, kann sich das natürlich lohnen. 50 Prozent vom eigenen Beitrag zur Krankenversicherung sind ja für viele in unserer Branche nicht gerade wenig.

Was das Rauchen angeht, sehe ich das als Nichtraucher natürlich aus meiner Perspektive. Mir gesteht auch keiner mehrmals am Tag ein paar Minuten extra Pause zu. Schon die stündliche Entspannung, die in der Bildschirmarbeitsplatzverordnung vorgesehen ist, ist nicht immer drin. Insofern finde ich eine kleine Bonuszahlung schon in Ordnung. Bei der Firma, die ich kenne, die das macht, verzichtet wohl nur ein Mitarbeiter (von ca. 60) freiwillig auf die Prämie. Also sind natürlich nicht alles Raucher, aber finde ich schon interessant.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 10:11

winfy hat geschrieben:Was haltet ihr davon?

Ich denke, man will hier vermeiden, dass die Leute wegen jedem Zipperlein zum Arzt gehen. Die paar Euros, die nach Abzug der Steuern von diesem Bonus übrig bleiben, werden wohl keinen großartig reizen, sie gegen eine freie Woche einzutauschen, sondern eher, im Dezember nicht einer von denen zu sein, deren Brutto genauso groß ist wie in den anderen Monaten.

Und zum Thema Raucher: ich kenne genug, die nicht rauchen, aber dafür ungleich mehr Laberpausen machen. Die lenken nicht nur sich, sondern gleich noch eine bis mehrere andere Personen von der Arbeit ab. Zum Quatschen darf man aber niemanden vor die Tür schicken, zum Rauchen schon :wink:

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 10:30

Und es gibt nicht gerade wenige Raucher, die zusätzlich noch gerne Laberpausen machen. Ich weiß, Raucher versuchen immer zu argumentieren, dass sich das ja alles ausgleicht. Ist aber meiner Beobachtung nach in den seltensten Fällen so. Raucher machen in der Regel mehr Pausen und das ist halt auch allgemein akzeptiert. Wenn ich 3 mal am Tag sagen würde: ich geh mal 5 Minuten frische Luft schnappen, würde man mich sicherlich schief ansehen und vermutlich gleich genau darauf achten, ob ich auch brav 15 Minuten von meiner Pause abziehe. Für Raucher ist es selbstverständlich, dass die "5 Minuten" (die meist deutlich mehr sind, da ja beim Rauchen auch gelabert wird) zur Pausenzeit obendrauf kommen. Da scheint auch keiner ein schlechtes Gewissen zu haben.

Aber ich möchte darüber keine Grundsatzdiskussion anstoßen, da ich mich gar nicht beklagen kann und will.

Zur möglichen Krankheits-Regelungen: also ich meine mal gehört zu haben, dass in den USA die Regelung 2 Wochen Urlaub pro Jahr + 2 Wochen Urlaub/Krankheit pro Jahr üblich sind. Also wenn ich nicht krank bin, dann kann ich die zusätzlichen 2 Wochen als Urlaub verbringen. Ist aber wirklich nur Hörensagen. Wobei (soweit ich weiß) in Amerika überhaupt kein gesetzlicher Urlaubsanspruch besteht.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 10:42

Eine Grundsatzdiskussion lag mir nun auch nicht im Sinn. Soziale Kontakte sind ja auch wichtig, selbst die üblichen Lästereien sollen laut einer Untersuchung, die ich mal gelesen habe, die Produktivität steigern. Und genauso kann es sinnvoll sein, mal für 5 oder 10 Minuten an die frische Lust zu gehen, um da einfach ein bisschen abzuschalten - sei es nun rauchend oder nicht.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 11:13

Tim hat geschrieben:Wenn ich 3 mal am Tag sagen würde: ich geh mal 5 Minuten frische Luft schnappen, würde man mich sicherlich schief ansehen und vermutlich gleich genau darauf achten, ob ich auch brav 15 Minuten von meiner Pause abziehe.

Kann ich so überhaupt nicht bestätigen.
Weder bei meinem jetzigen noch bei meinen vorherigen (ja, plural) war es ein Problem wenn ich mal ein paar Minuten an die Luft gehe um mir die Beine zu vertreten.
Es stört auch die anderen Mitarbeiter und Raucher nicht wenn man sich ab und an mal dazu stellt und quatscht.
Was das abziehen von der Pause angeht: Das hängt in meinen Augen stark von der Person ab ob sie darauf achtet was die anderen mit ihren Pausenzeiten machen. Aber wer da genau über seine Kollegen Buch führt, macht das meiner Erfahrung nach auch bei Rauchern.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 11:59

Also mir das Thema nicht wichtig genug, um darüber Buch zu führen. Die Mitarbeiter, die ich zu verantworten habe, haben eher außergewöhnliche Freiheiten. Sollen sie doch eine Stunde quatschen. Solange die Arbeit erledigt wird, ist mir das nun wirklich egal. Aber das Raucher in der Regel mehr Pausen machen als Nichtraucher, halte ich für gesetzt, auch wenn ich dazu keine belastbaren Zahlen nennen kann. Wie gesagt: ist mir aber auch egal, solange alles erledigt wird.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 12:46

Passt gerade super hier rein:
Ich wollte gerade mit einem Kollegen eine Runde Tischkicker spielen, doch der war von unserem Chef belegt.
Kommentar vom Chef: "Geht rauchen, wir wollen noch eine Rückrunde." :lol:

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

31. Januar 2012 14:11

Wir haben auch einen Kicker :D

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

1. Februar 2012 09:46

Timo Lässer hat geschrieben:Passt gerade super hier rein:
Ich wollte gerade mit einem Kollegen eine Runde Tischkicker spielen, doch der war von unserem Chef belegt.
Kommentar vom Chef: "Geht rauchen, wir wollen noch eine Rückrunde." :lol:


Sebastian Pfliegel hat geschrieben:Wir haben auch einen Kicker :D


Das fällt dann wohl unter die Kategorie "Coole Chefs" 8-)

Wenn die Arbeit gemacht ist - warum nicht.
Google praktiziert das schon Jahre so. Da gibt es jeden Tage eine Stunde bei denen die Mitarbeiter in der Arbeitszeit miteinander spielen dürfen.
Das fördert laut dem Unternehmen die Kreativität und das Teamverhalten. (Link) :wink:

mfg,
winfy

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

1. Februar 2012 10:14

Das gibt's hier in Deutschland aber auch. Ich kenne ein Callcenter, da gibt es einen Chill-Raum (mit Liegen, entspannender Musik, etc.) und einen Schrill-Raum (mit Spielekonsolen, Kicker etc.), in denen sich die Mitarbeiter ganz nach Lust & Laune entspannen können. Ist das bisher beste was ich in diese Richtung gesehen habe, allerdings dürfen die Mitarbeiter sich dort nur in den normalen Pausen aufhalten.

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

1. Februar 2012 11:07

Für mich persönlich fördert die Community in einem Forum auch die Kreativität.
Wenn man über die Probleme von anderen Nutzern nachdenkt, hilft das auch bei der Lösung von eigenen Problemen.

Das ist wie ein tägliches Brainstorming über Probleme, die man jetzt noch nicht hat, aber die man evtl. irgendwann bekommen könnte. Oder aber man hatte die Probleme schon und stellt seine Lösung damit auf den Prüfstand. :wink:


Damit ist das Thema "Community-Aktivität versus Arbeitszeit" eigentlich gar nicht wirklich gegensätzlich.
Es ist meiner Meinung eher eine kreative fachbezogene firmenübergreifende Schulungsmaßnahme. 8-)
Natürlich ist wie bei jeder Medizin die Dosis sehr wichtig.

P.S.: Nein ich werde nicht dafür bezahlt!

mfg,
winfy

Re: Community-Aktivität versus Arbeitszeit

1. Februar 2012 13:30

winfy hat geschrieben:Wenn man über die Probleme von anderen Nutzern nachdenkt, hilft das auch bei der Lösung von eigenen Problemen.

Unterstreiche ich völlig. Wenn man sowas regelmäßig macht, schult das die eigene Methodik. Man gewinnt Routine bei Problemlösungen (in bestimmten Bereichen zumindest), und das hilft einem ernorm.